Die Geschichte des Krieges ist immer auch eine Geschichte ihrer Kritik und Rechtfertigung und verweist auf die Herausbildung internationaler Ordnung. Auch am jüngsten Beispiel des russischen Angriffskriegs zeigt sich: politische Akteure beziehen sich in Kriegsrechtfertigungen stets auf Normen der internationalen Ordnung. Diese Rechtfertigungen und die Normen der internationalen Ordnung stehen in einem komplexen Wechselverhältnis. Doch wie hat sich dieses Verhältnis von Kriegsrechtfertigung und internationaler Ordnungsbildung entwickelt und gewandelt?
Das neue TraCe Working Paper „Transformation(en) der Gewaltrechtfertigung? Zum Verhältnis von Kriegslegitimation und internationaler Ordnungsbildung in Geschichte und Gegenwart“ untersucht, wie staatliche Akteure ihre Gewaltanwendung vor der internationalen Gemeinschaft rechtfertigen. Dabei werden sowohl historische Kontinuitäten, wie auch Brüche untersucht, die auf eine Transformation der internationalen Ordnung hinweisen.
Zu diesem Zweck nehmen die Autoren Dr. Hendrik Simon und Prof. Dr. Lothar Brock vom Peace Research Institut Frankfurt ihre Leserschaft mit auf eine Reise durch die Geschichte der Verrechtlichung internationaler Beziehungen. Anhand zentraler historischer Etappen von der Antike bis in die Gegenwart des primär europäischen Diskurses verdeutlichen sie das Spannungsverhältnis, in welchem sich Kontinuität und Wandel von Kriegslegitimation und internationaler Ordnung befinden.
Das deutschsprachige Working Paper gibt es hier zum Download.