Das Forschungsfeld Formen zielt auf die systematische Auswertung fragmentierter Befunde zum historischen und gegenwärtigen Wandel politischer Gewalt ab.
Dabei gehen die Forscher:innen einerseits der Frage nach, wie ein übergreifender Formwandel politischer Gewalt sich am Beispiel (internationalisierter) Bürgerkriege gewandelt hat. Andererseits steht die Rolle globaler Trends, wie technologischer Wandel oder Umweltveränderung, im Fokus.
Verschiedene empirische Studien zu Phänomenen politischer Gewalt legen unterschiedliche und teils widersprüchliche Entwicklungen politischer Gewalt nahe. Die Forscher:innen dieses Arbeitspakets beschäftigen sich deshalb zunächst mit einer umfassenden Konsolidierung bestehender wissenschaftlicher Erkenntnis zu Ursachen und Folgen innerstaatlicher Gewaltkonflikte in einer Meta-Analyse. Darüber hinaus untersuchen sie mithilfe von Replikationsstudien, inwieweit Entscheidungen einzelner Forscher:innen bei der Datenauswertung die Schlussfolgerungen zu möglichen Zusammenhängen (oder potentiellen kausalen Effekten) beeinflussen. Zuletzt werden qualitative Fallstudien zu den internationalisierten innerstaatlichen Konflikten in der MENA-Region (konkret: Irak, Jemen, Libyen und Syrien) durchgeführt, die der Generierung und Verfeinerung von Hypothesen dienen. Dieses Arbeitspaket wird von der Goethe-Universität und PRIF geleitet.
Anknüpfend an Forschungen zum Zusammenhang von Praktiken politischer Gewalt und neuen Informations- und Kommunikationstechniken (IKT) untersuchen Forscher:innen dieses Arbeitspakets auf der Mikroebene, wie neue Gewaltformen im Kontext technologischen Wandels entstehen. Ein erster Schwerpunkt liegt deshalb zunächst auf der verstärkten Nutzung von Technologien durch relevante Akteur:innen als mögliche Ursache neuer Formen politischer Gewalt sowie anschließend auf dem Einfluss von IKT auf neue Formen der Gewaltausübung im Kontext umweltpolitischer Proteste in Mittelamerika, Südasien und Europa. Zuletzt nehmen Forscher:innen in den Blick, inwiefern der verstärkte Energie- und Ressourcenverbrauch gerade auch durch den Einsatz kritischer Technologiematerialien zu geopolitischen Spannungen und neuen Formen politischer Gewalt führt. Das Arbeitspaket wird von der TU Darmstadt geleitet.