Anknüpfend an die Debatten zur Monroe-Doctrine auf der von TraCe mitorganisierten internationalen Konferenz „The Monroe Doctrine: History, Interptretations, Legacy“, die im Dezember in Frankfurt stattfand, hat Hendrik Simon ein offenes Symposium auf dem Völkerrechtsblog gestartet. Das Format mit dem Titel „ReflectiÖns on 200 Years of the Monroe Doctrine“ soll internationalen Wissenschaftler:innen als Austauschformat dienen und die Diskussion über das Vermächtnis der Monore-Doktrin fortführen - 200 Jahre nach James Monroes Rede zur Lage der Nation vor dem US Kongress.
War die Monroe-Doktrin zunächst von einem antikolonialen Impetus getragen, der die europäische Kolonialisierung des amerikanischen Kontinents vehement ablehnte, wurde sie im Laufe der Jahre fast in ihr Gegenteil umgedeutet und rechtfertigt nun Imperialismus und Krieg. Obwohl die Doktrin für die Geschichte der Internationalen Beziehungen und das Völkerrecht von zentraler Bedeutung ist, wurde sie im Vorfeld ihres zweihundersten Geburtstags kaum diskutiert. Anknüpfend an das neue Format ReflectiÖns des Völkerrechtsblog, in welchem Wissenschaftler:innen in unterschiedlichen Formaten Ideen austauschen, lädt Hendrik Simon nun Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Disziplinen und Perspektiven ein, die Monroe-Doktrin und ihre Wirkungsgeschichte in einem schriftlichen Beitrag, einem aufgezeichneten Kommentar oder einem Gespräch zu reflektieren und damit die wissenschaftliche Diskussion über ihren fast janusköpfigen Charakter sowie ihre heute Interpretation und Relevanz anzustoßen.
Der erste Beitrag zum Symposium stammt von Juan Pablo Scarfi (Universidad Católica de Chile, Santiago). In seinem Videovortrag mit dem Titel „The Monroe Doctrine: Towards a New Historiography“ schlägt er ein ein neues Verständnis der Doktrin vor, indem er weniger bekannte Aspekte wie beispielsweise lateinamerikanische Interpretationen hervorhebt. Mit diesem Vortrag greift Scarfi Argumente auf, die er in seine Keynote-Rede auf der internationalen Konferenz in Frankfurt vorgetragen hat.
Weitere Informationen zum neuen Symposium sowie den ersten Beitrag können Sie auf dem Völkerrechtsblog finden.
Beiträge oder Fragen können an das Review-Team (review(at)voelkerrechtsblog.org) gerichtet werden.