Klimawandel und Umweltzerstörung stellen die Menschheit vor verheerende Sicherheitsbedrohungen. Große und dringende politische Anstrengungen zur Eindämmung des Klimawandels sind entscheidend, um die verheerendsten Folgen der Krise für Mensch und Umwelt abzuwenden und klimabedingten gewaltsamen Konflikten gegenwärtig und zukünftig Einhalt zu gebieten. Die Beteiligten des Verbundprojekts TraCe, Prof. Dr. Markus Lederer und Verena Lasso Mena von der Technischen Universität Darmstadt, nahmen an der ersten Woche der 27. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Klimarahmenkonvention in Ägypten teil und verschafften sich vor Ort einen Eindruck von den diesjährigen Verhandlungen, Politikansätzen und Geschehnissen auf der Weltklimakonferenz in Sharm El-Sheikh.
In diesem Jahr stehen zentrale Fragen der Themenbereiche Klimaanpassung, Verluste und Schäden sowie Klimafinanzierung im Fokus der Veranstaltung und verdeutlichen einmal mehr die hohe Komplexität der Herausforderungen kooperativer Sicherheits- und Entwicklungspolitik im globalen Kontext. Insbesondere von wohlhabenden emissionsintensiven Industrieländern wird auf der COP27 unter dem Stichwort „loss and damage" zunehmendes Engagement und ein umfangreicher Finanzmechanismus gegenüber vulnerablen Staaten mit geringen klimaschädlichen Emissionen bei hoher Klimalast gefordert. Die Erwartungen an die Abschlusserklärung von Sharm El-Sheikh scheinen bisher jedoch verhalten. Es bleibt abzuwarten, wie fähig sich die internationale Klimadiplomatie im UN-Gefüge in diesem Jahr zeigt dringend erforderliche Prozesse und kontinuierlichen Fortschritt richtungsweisend zu gestalten. Auch in Anbetracht des Klimawandels in seiner Eigenschaft als vielfacher Multiplikator von politischer Gewalt liegen darin bedeutsame präventive Ansätze zur Eindämmung neuer Formen und Ausmaße von Gewalt.