Das zweite wissenschaftliche Forschungskolloquium, ko-organisiert durch Prof. Dr. Felix Anderl vom Zentrum für Konfliktforschung, fand am 29. November in Marburg statt und widmete sich der Frage nach Affekt und Emotion in der Gewaltforschung. Die Teilnehmenden diskutierten anhand verschiedener Materialien die affektiven Dimensionen der Gewaltforschung, verorteten diese in ihren eigenen Forschungsvorhaben und reflektierten ihre eigenen emotionalen Reaktionen.
Zu Beginn des Kolloquiums hielt Prof. Thomas Stodulka von der FU Berlin und Mitherausgeber des Sammelbands „Affective Dimensions in Fieldwork and Ethongraphy“ einen Inputvortrag, welchen Laura Guntrum von der TU Darmstadt dann in der Gewaltforschung verortete.
Nach der Lektüre des einleitenden Kapitels des Sammelbandes vertieften die Teilnehmenden die Ausführungen von Prof. Thomas Stodulka und Laura Guntrum. Sie brachten ihre eigenen Forschungserfahrungen und -disziplinen ein, was zu vielfältigen Überlegungen zu Affekten führte: ob neue digitale Methoden Affekte vermitteln, die Verortung von Affekten in Texten und Bildern, wie man Affekte effektiv in Daten übersetzen kann, oder die Überschneidung von Affekten, Sicherheit und Machtdynamik.
Der zweite Block widmete sich gewaltvollem anti-kolonialen Widerstand. Die Teilnehmer:innen diskutierten die Dokumentation „Concerning Violence - Nine Scenes from the Anti-Imperialistic Self-Defence“ mit Fokus auf ihre emotionale Reaktion und rückten dabei Fragen nach der analytischen Aussagekraft emotionaler Reaktionen oder der Visualisierung von Affekten in den Mittelpunkt.
Zum Abschluss des Kolloquiums besuchten die Teilnehmer:innen die TraCe-Ringvorlesung welche Dr. Gabi Schlag mit dem Titel „Images that matter – visual representations of violence in the global constellation“ von 16.00 – 18.00 Uhr hielt. Eine Aufnahme der Vorlesung finden Sie hier.