Prof. Dr. Astrid Erll

Principal Investigator | Ko-Sprecherin

Foto von Astrid Erll, gestikulierend mit Mikrophon in der Hand
Foto: HMF, Stefanie Kösling

Trans­formationen politischer Gewalt vollziehen sich auch durch das kollektive Ge­dächtnis.

Als Vertreterin der interdis­ziplinären Memory Studies interessiere ich mich für das Zusammen­spiel von politischer Gewalt und kollektivem Gedächtnis. Die Trans­formation von politischer Gewalt in Erinnerung erfolgt durch Wahrheits­kommissionen, Ge­denkkultur, Geschichts­bücher oder Alltagserzählungen. Erinnerung bedeutet aller­dings nicht nur Rückblick. Das kollektive Gedächtnis prä­formiert auch zukünftige Gewalt­akte. Ich interessiere mich des­halb für Narrative und Ikonen politischer Ge­walt. Ich ver­gleiche die ‚Nachleben‘ kolonialer Gewalt im Glo­balen Süden mit ver­schiedenen postimperialen und postkolonialen Erinnerungs­kulturen in Europa. Dabei unter­suche ich die prägende Rolle der Medien­kultur sowie das Auftauchen und Framing von Erinnerungen in den neuen Medien. Ein be­sonderer Fokus liegt auf der Analyse des aktuellen „Historikerstreits 2.0“ und den Debatten um die (Un-)Möglichkeit des Ver­gleichs von Holocaust und Kolonialismus.

Forschungsfeld Interpretationen: 3.2 Erinnerung an Gewalt