Principal Investigator | Ko-Sprecherin
Als Vertreterin der interdisziplinären Memory Studies interessiere ich mich für das Zusammenspiel von politischer Gewalt und kollektivem Gedächtnis. Die Transformation von politischer Gewalt in Erinnerung erfolgt durch Wahrheitskommissionen, Gedenkkultur, Geschichtsbücher oder Alltagserzählungen. Erinnerung bedeutet allerdings nicht nur Rückblick. Das kollektive Gedächtnis präformiert auch zukünftige Gewaltakte. Ich interessiere mich deshalb für Narrative und Ikonen politischer Gewalt. Ich vergleiche die ‚Nachleben‘ kolonialer Gewalt im Globalen Süden mit verschiedenen postimperialen und postkolonialen Erinnerungskulturen in Europa. Dabei untersuche ich die prägende Rolle der Medienkultur sowie das Auftauchen und Framing von Erinnerungen in den neuen Medien. Ein besonderer Fokus liegt auf der Analyse des aktuellen „Historikerstreits 2.0“ und den Debatten um die (Un-)Möglichkeit des Vergleichs von Holocaust und Kolonialismus.
Forschungsfeld Interpretationen: 3.2 Erinnerung an Gewalt