Am 27. Mai präsentierte der Bundestagsabgeordnete Philip Krämer im Rahmen eines Kolloquiums an der Technischen Universität Darmstadt die bisherigen Ergebnisse der Enquete-Kommission „Lehren aus Afghanistan für das künftige vernetzte Engagement Deutschlands“. Die Veranstaltung wurde von Professor Dr. Markus Lederer moderiert.
Die Enquete-Kommission, die erste ihrer Art zu einem außen- und sicherheitspolitischen Thema, hat die fast 20 Jahre andauernde deutsche Beteiligung in Afghanistan untersucht. Am 19. Februar 2024 wurde der Zwischenbericht der ersten Phase veröffentlicht, dessen wichtigste Ergebnisse Philip Krämer an der Technischen Universität Darmstadt vorstellte. Diese umfassten Erkenntnisse über mangelnde Landeskenntnisse, die Verfehlung zentraler strategischer Ziele, unklare Ziele und strategischen Dissens, externe Ansätze und Vernachlässigung ziviler Komponenten, nicht-intendierte Wirkungen in Bezug auf zivile Opfer und Förderung von Korruption sowie Patronagesysteme. Zudem konnten fehlende nachhaltige Verbesserungen, Verbesserung der Lebensbedingungen von Mädchen und Frauen während des Einsatzes, mangelnde Parlamentsbeteiligung sowie kollektives politisches Führungsversagen als Gründe identifiziert werden. In der zweiten Phase der Kommission liegt der Fokus auf dem zukünftigen Engagement Deutschlands.
Die an den Vortrag anschließende Diskussion mit dem Publikum befasste sich unter anderem mit Evaluationsprozessen während des Einsatzes, dem Umgang mit afghanischen Ortskräften, internen Arbeitsprozessen der Kommission sowie der Rolle der Wissenschaft und wurde im Anschluss bei einem informellen Get-Together fortgeführt.