In ihrem neuen Blogartikel „Eine politische Naturkatastrophe in Nordwestsyrien – das Erdbeben und das Versagen der internationalen Gemeinschaft“ ordnet TraCe-Mitglied Dr. Regine Schwab die späte internationale humanitäre Hilfe im Nordwesten Syriens nach dem schweren Erdbeben als politisches Versagen ein.
In der betroffenen syrischen Region herrschte bereits vor dem Erdbeben am 6. Februar 2023 eine desolate Lage und die Folgen des Bürgerkriegs, Bombardierungen, die COVID-Pandemie sowie ein Cholera-Ausbruch belasteten die Infrastruktur und das Gesundheitssystem. Erste humanitäre Hilfe traf in der Region erst am 4. Tag nach dem Beben ein und enthielt keine erdbebenspezifische Ausrüstung.
Humanitäre Hilfe sei keineswegs neutral und, so argumentiert Regine Schwab in ihrem Blogartikel, vom Assad-Regime seit Beginn des Konflikts in Syrien politisiert worden. Darüber hinaus zeige das Erdbeben aber auch ein massives Versagen der UN, welche zu langsam und unflexibel agiere. Insgesamt bestehe so die Gefahr, „dass andere Akteure aus dem Verhalten Syriens und Russlands lernen könnten und die humanitäre Hilfe insgesamt nachhaltig Schaden nimmt.“