‚Beef Lynching' in Indien

Neuer TraCe Policy Brief von Suparna Banerjee beleuchtet religiös motivierte Gewalt im Kontext der rechten Regierung Narendra Modis

Seit 2014 ist in In­dien die rechte Bhara­tiya Janata Partei (BJP) an der Macht, die sich derzeit in ihrer dritten Amts­zeit unter der Führung von Premier­minister Narendra Modi befindet und eine Politik des Hindu­nationalismus verfolgt. Bereits vier Jahre nach Amts­antritt wurde Indien zu einer Wahlautokratie herabgestuft; 2024 wurde eine stark aus­geprägte Entwicklung hin zum Auto­ritarismus im Democracy Report von V-Dem beanstandet. Der Aufstieg der BJP ging mit einer Zunahme von Lynch­morden an religiösen Minder­heiten, vor allem an Muslim:innen, im ganzen Land einher. Dieses Phä­nomen wurde als ‚Beef Lynching' bekannt: Hindus betrachten Kühe als heilige Tiere, während Muslim:innen Rind­fleisch (beef) konsu­mieren.

Der siebte TraCe Policy Brief untersucht die Ursachen der Lynch­morde, die für die rechts­gerichtete Regierung zu einem Instru­ment der politischen Mobili­sierung geworden sind. Anhand von Lynching-Vor­fällen zwischen 2015 und 2023 zeichnet Suparna Banerjee den Anstieg des Phäno­mens während der BJP-Regierung nach und be­leuchtet darüber hinaus wichtige Fak­toren wie die Rolle von Social Media Platt­formen und Insti­tutionen. 

Der englisch­sprachige Policy Brief ist als Download (PDF) verfügbar.

Suparna Banerjee promovierte an der Universität Bonn und ist nun freischaffende Autorin bei D+C Development and Cooperation. Von Juli 2024 bis Januar 2025 ist sie Visiting Fellow bei TraCe. Ihren Gastaufenthalt verbringt sie am Peace Research Institute Frankfurt (PRIF).