Was treibt die Menschen an, die in dein Land kommen, um Krieg zu führen?
Intercepted sucht Antwort auf diese Frage in zwei parallelen Welten. Die Kamera nimmt Bilder der Zerstörung auf, in ruhigen Einstellungen, in denen ukrainische Dörfer und Städte, Häuser und Autobahnen nach ihrer Befreiung von den russischen Okkupanten zu sehen sind. Wir schauen hin und sehen nicht den schwarzen Abgrund der Zerstörung und des Todes, sondern Landschaften, in denen (wieder) gelebt wird. Das macht Mut und setzt der medialen Normalisierung des Grauens etwas entgegen. Es sind Rahmungen gegen die Bilderflut. Den schockierenden Kontrapunkt bildet die Tonspur. Wir hören – den ganzen Film über – Aufzeichnungen der vom ukrainischen Geheimdienst im Jahr 2022 abgehörten Telefongespräche russischer Soldaten mit ihren Familien. Schwer zu sagen, was mehr erschüttert: die soldatischen Geständnisse von Vergewaltigungen, Plünderungen, Folterungen von zivilen Opfern und Kriegsgefangenen oder die (meist) weiblichen Stimmen von „zu Hause“, die von Chauvinismus und Hass, Falschinformation und schizophrener Propaganda zeugen. Fassungslos stehen sich Bild und Ton gegenüber, zusammengeführt im filmischen Raum. Regie führte Oksana Karpovych, von der auch das Drehbuch stammt. Die Kameraführung lag in den Händen von Christopher Nunn, die Musik komponierte NFNR und für den Filmschnitt war Charlotte Tourres verantwortlich.
Im anschließenden Filmgespräch sprechen:
Wann: Dienstag, 23. Juli 2024, 19:00 Uhr
Wo: Naxoshalle, Waldschmidtstraße 19, 60316 Frankfurt am Main
Tickets können im Vorhinein erworben werden.
Das Veranstaltungsplakat zum Download.