Austausch zu gezielter Gewalt gegen soziale Aktivist:innen

Internationaler Workshop bei ConTrust (Goethe-Universität Frankfurt), in Kooperation mit PRIF und TraCe

Gezielte Gewalt gegen soziale Aktivist:innen ist in den letzten Jahren zunehmendend zu einem Thema der akademischen und politischen Debatte geworden, wobei der Schwerpunkt zumeist auf der Tötung von Menschenrechtsverteidiger:innen, Umweltaktivist:innen und Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Organisationen im Allgemeinen liegt. Während Gewalt gegen Zivilist:innen in (Bürger-)Kriegskontexten ein etablierter Untersuchungsgegenstand ist, ist die Forschung zu dieser Form der Gewalt – die vor allem außerhalb von konventionellen bewaffneten Konflikten in Ländern wie Brasilien, Kolumbien, Honduras oder den Philippinen zu beobachten ist – weit weniger entwickelt und eher fragmentiert. Vor diesem Hintergrund zielte der internationale Workshop darauf, zusammenzutragen, was wir über die gezielte, tödliche Gewalt gegen Aktivist:innen wissen – und was nicht. Zu diesem Zweck brachte der Workshop Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Disziplinen und Forschungstraditionen mit unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten und regionalem Fachwissen zusammen. Ziel war es, den Stand der Forschung zu diskutieren, die Qualität der vorhandenen Daten kritisch zu prüfen sowie erste Ergebnisse, Forschungslücken und Möglichkeiten für künftige Forschung zu ermitteln. 

Der zweitägige Workshop am 22. und 23. Juli 2024 wurde in einem hybriden Format abgehalten und umfasste vier Sitzungen. Im ersten Panel unter der Moderation von Verena Lasso Mena (TU Darmstadt und TraCe) hielten Amanda Murdie (University of Georgia, Athens), Laura Blume (University of Nevada, Reno) sowie Juan Albarracín (University of Illinois Chicago und TraCe), Rodrigo Moura (University of Illinois Chicago) und Jonas Wolff (PRIF, ConTrust und TraCe) drei Vorträge zum Thema „Patterns, trends, and theories“. Die anschließende Diskussion über Konzepte und Konzeptualisierungen wurde von Laura Guntrum (TU Darmstadt und TraCe) moderiert und mit einem Beitrag von Philippe Le Billon (University of British Colombia, Vancouver) eingeleitet. Der zweite Tag begann mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Cases and Causes“ unter der Moderation von Peter Kreuzer (PRIF). Hier stellten Mary Menton (Universität Glasgow), Fran Lambrick (Not1More, UK) und Suparna Banerjee (TraCe Visiting Fellow am PRIF) ihre Forschungsarbeiten vor. In der vierten Sitzung, die von Laura Barrios (PRIF) moderiert wurde, gab Matthew Krain (College of Wooster, Ohio) Impulse für eine lebhafte Debatte zum Thema „Data and measurement“.

Organisiert wurde der Workshop von Jonas Wolff und Juan Albarracín. Weitere Informationen zum Thema finden sich in ihrem englischsprachigen TraCe Working Paper No. 3 „Targeted Violence Against Social Activists. Characteristics, Causes, and Transformations“.