Memory Before Violence

Zehn TraCe Wissenschaftler:innen publizieren fünftes TraCe Working Paper

Aus verschiedenen Perspektiven beleuchten zehn TraCe-Forscher:innen im neuen Working Paper das Thema „Memory Before Violence“ (Erinnerung vor Gewalt). Die Autor:innen des englischsprachigen Working Papers stoßen einen interdisziplinären Dialog über die Zeitlichkeit von Gewalt und Erinnerung an und beziehen sich dabei auf verschiedene Fallstudien aus der ganzen Welt.

Die Autor:innen schlagen vor, die zeitliche Perspektive des Nexus von Erinnerung und Gewalt umzudrehen. Sie stellen die Frage, ob und wie das kollektive Gedächtnis seine Wirkung nicht nur nach, sondern auch vor Akten politischer Gewalt entfaltet. Welche Formen der Erinnerung können zu Gewalt in der Zukunft führen bzw. den nächsten Gewaltakt wahrscheinlicher (oder unwahrscheinlicher) machen? Ziel dieses Working Papers ist es, die komplexe zeitliche Dynamik des Zusammenhangs von Gewalt und Erinnerung genauer zu untersuchen. Sechs Fallstudien beleuchten das Phänomen „Memory Before Violence“ in Brasilien, Kanada, Uganda und Kenia, in Russland und der Ukraine sowie in Deutschland.

Das Working Paper ist eine gemeinsame Publikation von Susanne Buckley-Zistel (Friedens- und Konfliktforschung, Philipps-Universität Marburg), Kaya de Wolff (Medienwissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt), Astrid Erll (Memory Studies, Goethe-Universität Frankfurt), Sybille Frank (Stadtsoziologie, Technische Universität Darmstadt), Nicolai Hannig (Neuere Geschichte, Technische Universität Darmstadt), Sabine Mannitz (Sozialanthropologie, PRIF Frankfurt), Mariel Reiss (Politikwissenschaften, Philipps-Universität Marburg), Jona Schwerer (Stadtsoziologie, Technische Universität Darmstadt), Sara-Luise Spittler (Neuere Geschichte, Technische Universität Darmstadt) und Monika Wingender (Slavistik/Linguistik, Justus-Liebig-Universität Gießen).

Alle Autor:innen forschen bei TraCe im Forschungsfeld 3: Interpretationen politischer Gewalt.

Das Working Paper ging aus dem Panel „Memory Before Violence” bei der Memory Studies Association Konferenz in Newcastle 2023 hervor.

Das englischsprachige Working Paper ist als Download (PDF) verfügbar.